Schwarzenberg
Der Lokschuppen
Der Lokschuppen wurde als Halbrundhaus in Mauerwerksbauweise errichtet. Die fünf Einfahr-ten
sind konisch angeordnet und verfügen über 10 Lokstände. Die Länge einer
Seitenwand beträgt 26,6 m, die Länge der Rückwand 67,61 m. Im Torbereich zur
Drehscheibe hin beträgt die Länge noch 37,11 m. Die 5 Blechtore sind jeweils an einem
Stahlstiel angeschlagen. Sie öffnen nach innen, so daß die nutzbare Gleislänge nur
ca. 23 m beträgt.
Die Dachkante befindet sich 7,5 m über der Schienenoberkante. Als Dachkonstruktion kam eine
Kombination aus Stahltragwerk und Dachtragschale aus Holz zum Einsatz. Die Dach- und auch
Grundfläche des Schuppens beträgt 1400 m². Eine Heizung wurde nicht installiert
Die Drehscheibe
Seit der Inbetriebnahme im Jahre 1902 verfügt das Schwarzenberger Heizhaus über eine
18m-Drehscheibe, über die die zehn Schuppengleise zu erreichen sind. Die Einfahrt zur
Drehscheibe erfolgt über ein Zufahrgleis (Gleis 24), welches direkt am Verwaltungsgebäude
vorbeiführt, ein weiteres Gleis dient als Ausfahrgleis zum Bahnhof (Gleis 23). Die heute
eingebaute Drehscheibe wurde im Jahre 1901 gebaut und war ursprünglich für den Bahnhof
Wünschendorf bestimmt. 1910 wurde sie in Schwarzenberg eingebaut.
Mitte der 20er Jahre erhielt die Drehscheibe ein drittes Verbindungsgleis zum Bahnhof, welches jedoch
nach 1955 an der Drehscheibe entfernt und parallel zur Strecke nach Zwickau am Lokschuppen
vorbeigeführt wurde
1938/39 wurde die Drehscheibe verstärkt und die Tragfähigkeit von bisher 120 auf 145 Tonnen
erhöht. Damit war die Drehscheibe grundsätzlich auch für die G12-Lokomotiven
(BR 58.4 und 58.10) geeignet. Nach Einbau eines elektrischen Antriebes ist 1939 das erste
Wärterhaus errichtet worden
1957 erhielt die Drehscheibe eine Generalreparatur. Dabei wurde u.a. das Klinkermauerwerk der
Drehscheibengrube durch Beton ersetzt
1978 wurde die Drehscheibe nochmals umgebaut, dabei erhielt sie auch ein neues Drehscheibenhaus,
daß sie noch heute besitzt.
Für alle Schlepptenderlokomotiven des Eisenbahnmuseums ist die Scheibe allerdings zu klein.
Während die 50 3616 auf Gleis 10 direkt in den Schuppen einfahren kann, müssen 52 8183 und
58 3049 die Scheibe getrennt von ihren Tendern passieren.
Dieses Problem sollte bereits 1951 beim Umbau des Bahnbetriebswerkes durch Errichtung eines
Gleisdreieckes beseitigt werden, dieses entfiel jedoch vermutlich wegen der erforderlichen
umfangreichen Erdarbeiten
Die Wasseranlage
Seit 1902 verfügt das Heizhaus über eine eigene Wasserversorgung. Das Wasser wird dem
Häckelbächel (heute Nixbach) entnommen und einem Wasserbehälter mit einem
Fassungsvermögen von 90 m² zugeführt. Dieser befindet sich noch heute unterhalb der
Wohnhäuser an der Schneeberger Straße. Von dort gelangte es zum Wasserkran am
Untersuchungskanal, der sich im Zufahrgleis (Gleis 24) befand, zum Verwaltungsgebäude und zu
einer Entnahmestelle im Lokschuppen. Bis 1929 wurde ein weiterer Wasserkran am Gleis 24 zwischen
Verwaltungsgebäude und dem inzwischen neu errichteten Kohlenschuppen für die Lokalheizung
aufgestellt.
Mit dem Umbau der Gleisanlagen des ab 1949 eigenständigen Bahnbetriebswerkes wurden 1951 zwei
weitere Wasserkräne am Untersuchungskanal am Gleis 25 errichtet, um dem anwachsenden Lokbestand
von bis 38 Maschinen zu versorgen. Durch die Verlegung des Gleises 24a mußte ferner der
Wasserkran am Zuführungsgleis entfallen.
Mit der Rückstufung zur Einsatzstelle 1955 wurden die Wasserkräne allmählich
überflüssig. So wurden ein Wasserkran am Gleis 25 demontiert, der Kran zwischen Gleis 23
und 24 wurde Ende der 80er Jahre entfernt. Für Dieselloks verblieb hier ein
Heizwasseranschluß. Am Außenkanal konnte jedoch immer noch Wasser genommen werden.
Im September 1998 konnte zwischen den Gleisen 23 und 24 wieder ein Wasserkran aufgestellt werden, der
ursprünglich auf dem Bahnhof Bad Schandau eingesetzt war. Die Überholung des Wasserkranes
am Gleis 25 erfolgte anschließend bis zum Herbst 2000, ein Wiederaufbau des noch fehlenden
dritten Wasserkranes soll erfolgen, wenn die Zeit dafür zur Verfügung steht.
Untersuchungskanäle
Mit der Errichtung des Heizhauses erhielten alle Lokschuppengleise einen Untersuchungskanal, um die
hier abgestellten Lokomotiven untersuchen und abölen zu können. Desweiteren bestand bis zum
Umbau 1951 ein Untersuchungskanal an der Heizhauszufahrt am Gleis 24, der einer Veränderung der
Gleisanlagen weichen mußte.
Als Ersatz wurde 1951 am Gleis 25 ein neuer Untersuchungskanal angelegt, der gleichzeitig zwei
Lokomotiven Platz bot. Da an diesem Kanal seit der Inbetriebnahme keinerlei
Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt wurden, mußte er im Jahre 2000 abgebrochen und
erneuert werden. Dank der zahlreichen Spenden von PK-Lesern und Vereinsfreunden war es möglich,
ihn museumsgerecht in Klinkerbauweise auszuführen. Seit September 2000 steht er den Lokomotiven
wieder zur Verfügung.
Die Bekohlungsanlagen
In der Erstausstattung erhielt das Schwarzenberger Heizhaus 1902 einen Kohlenschuppen mit einem Anbau
für Diensträume. Die Bekohlung der Lokomotiven erfolgte zu damaliger Zeit mittels
Körben über die am Kohlenschuppen befindliche Rampe. Heute befinden sich im ehemaligen
Kohleschuppen Klub- und Versammlungsraum des Eisenbahnmuseums.
In den dreißiger Jahren wurde der erste Kohlenkran an der Kohlenladebühne errichtet, wie
der massive Betonsockel vermuten lässt.
Als Anfang der 50er Jahre bis zu 38 Lokomotiven im Bw Schwarzenberg stationiert wurden, erwies sich
die bisherige Bekohlungsanlage als nicht aus-reichend. Im Rahmen des Bahnhofsumbaues wurde deshalb
unterhalb des Ablaufberges ein neuer Kohlebansen angelegt.
Die Kohlezufuhr erfolgte über ein separates, höhergelegtes Gleis von dem aus die
Kohlenwagen mittels eine Kranes entladen wurden. Für die Bekohlung wurden Hunte benutzt, die im
Kohlebansen zuvor gefüllt werden mußten.
Am 1. April 1966 waren beide Bekohlungsanlagen noch vorhanden, der Kran am Gleis 24 wurde jedoch bis
spätestens 1974 zur Schrotgewinnung demontiert, mit dem Ende des Dampfbetriebes wurde auch der
Kohlenkran am Gleis 25 überflüssig und Ende der 70er Jahre demontiert.
Für die Bekohlung der 50 3616 und der Schwarzenberg anlaufenden Gastfahrzeuge dient seit Mitte
der 90er Jahre ein Förderband und ein Fc-Wagen, der gleichzeitig als Zwischenlager dient.
Als letztes Element der Lokbehandlungsanlagen soll am alten Kohlebasen wieder ein Kohlenkran
aufgestellt werden.
Quelle: www.eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de
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011-Stellwerk W3 |
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016-im Stellwerk W3 |
017-Formsignal E |
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019-Formsignal G |
020-Formsignal H |
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021-Gleisplan nach 1951 |
022-Gleisplan 1992 |
023-Gleisplan 1994 |
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